ON AIR: „Einblicke“ bei NDR 90,3
28. Oktober 2019
„Es ist der 4. Juli 2019, 18 Uhr, willkommen zum WIRKUNGSKREIS Einblick beim NDR“. Wir sind zu Gast beim Norddeutschen Rundfunk in der Rothenbaumchaussee, genau genommen bei NDR 90,3 – da bietet es sich an, den Bericht darüber wie eine Nachrichtensendung zu eröffnen. Angemeldet sind 15 interessierte Hamburger, die in Bereichen wie Cybersecurity, Produkt Management oder Design arbeiten. Heute eint sie, dass sie wissen wollen, wie eine Reportage über das kulturelle Geschehen in Hamburg entsteht und womit der norddeutsche Traditionssender sonst noch der Stadt Hamburg und seinen Bürgern – in diesem Fall den Hörerinnen und Hörern – dient.
Daniel Kaiser, unser Gastgeber für den Abend, ist Moderator und Kulturredakteur mit einer Passion für gutes Theater und Orgelmusik. Nach dem Empfang an der Pforte führt er uns über das Betriebsgelände und erläutert dabei die Schwerpunkte der unterschiedlichen Sender innerhalb des NDR (NDR Info, NDR Kultur, NDR1, NDR2, N-Joy und natürlich NDR 90,3). Wir nehmen Platz in seinem Büro. Es ist ein gewöhnlich wirkender Arbeitsplatz mit Schreibtisch, PC, Telefon. Für ihn ist es auch sein Schnittraum, Ort für Recherche und durch das bunt bestückte Bücherregal sicherlich auch ab und zu Raum für Inspiration. Wir lauschen gebannt den Erzählungen, wie Kultur- und Musikredaktion arbeiten und sich der NDR mit festen sowie freien Mitarbeitern für wertvollen Journalismus und eine kulturell vielfältige Berichterstattung einsetzt.
Zum Erarbeiten einer Reportage gehören Themenauswahl, Veranstaltung besuchen, Beteiligte interviewen und der Sache auf den Grund gehen, Besonderes herausarbeiten und Schönes betonen. O-Töne und Atmosphärisches sichten, schneiden und zu einem knackigen Beitrag zusammenfassen. Und schließlich das Werk vor der Sendung anteasern und in der Sendung geschmeidig anmoderieren. Und genau das dürfen wir dann hautnah erleben: Wir sind eine Stunde bei Produktion der Live Sendung mit im Studio!
Eine rückwärts zählende Uhr zeigt dem Moderator stets die rechnerisch nach Abzug der Spieldauer der Musikstücke verbleibende Zeit für seine Moderationen an. Besonders beeindruckend fanden alle Teilnehmer an diesem Abend das virtuose Moderieren: Wie Daniel Kaiser in den Musikblöcken zwischen seinen Moderationspassagen abschätzt, wie lang eine Anmoderation genau sein darf, um in der Intro des Folgeliedes noch die letzten Sätze zu sprechen, aber dann exakt zum Einsatz des Gesangs ausgesprochen zu haben. Die meisten Moderatoren beherrschen das so gut, dass uns das beim Radiohören gar nicht auffällt. Aber mal daneben zu stehen und mitzuerleben, wie viel live erbrachtes Handwerk das ist, ließ uns staunen.
Und, ganz der Moderationsvirtuose, schafft es Daniel Kaiser dann auch, die Stunde, die wir während seiner Sendung im Studio dabei waren, auf die Sekunde genau beim Zählerstand 00:00:00 zu beenden. Er übergibt ins Nachrichtenstudio und wir applaudieren begeistert – gar nicht so sehr für die gut getimte Sprechzeit, sondern vielmehr aus Begeisterung über einen Kulturredakteur, der seine Rolle als Journalist in und für Hamburg mit so viel Herz und Verstand auslebt.
Hier gibt´s eine kleine Hör- und Sehprobe:
Fotos: privat