„Ich bin im Marketing, weil ich Menschen helfen möchte“
20. September 2019
Wie ist es, als Christin im Marketing zu arbeiten? Welche Motivationen und Träume gibt es aktuell? Und was ist dran an den Vorstellungen vom Marketing-Job? Cathleen aus Hamburg-Winterhude gewährt persönliche, ehrliche Einblicke.
Name: Cathleen
Beruf: Marketingmanagerin
Stadtteil: Winterhude
Mein Job in einem Satz
Vorab: Nein, ich wohne nicht in einem Loft und treffe mich nicht morgens um 11 Uhr mit meinen Hipster-Kollegen zum Brainstorming. Ich bin verantwortlich für ein Portfolio von Haushaltspflegeartikeln in Deutschland, Österreich und der Schweiz, das heißt konkret für Produktneueinführungen und Aktivierungen von vier Marken in diesen Ländern.
Das motiviert mich
Ich bin im Marketing, weil ich Menschen helfen möchte. An Marketing fasziniert mich, dass man versucht, die Konsumenten zu verstehen, und Produkte anbietet, die möglichst genau ihren Bedürfnissen entsprechen. Außerdem geht es darum, Menschen von einem Produkt zu überzeugen oder sogar davon zu begeistern. Das ist eine Fähigkeit, die durchaus auch missbraucht werden kann.
Mein Traum ist es, das eines Tages für nachhaltige Produkte zu tun – für Produkte, die einen Unterschied machen, indem sie entweder unter guten Bedingungen hergestellt wurden oder einen positiven Einfluss auf unsere Gesellschaft haben. Aktuell arbeite ich in einem internationalen Konsumgüter-Konzern, und auch wenn meine Produkte diesem Anspruch noch nicht alle gerecht werden, so lerne ich jeden Tag dazu und bereite mich auf meinen Traum vor. Und seit kurzem bin ich tatsächlich auch für einige unserer Nachhaltigkeitsprojekte verantwortlich – und komme meinem Traum damit näher und näher …
Mein Montagmorgen-Moment
Wenn ich den Rechner hochfahre, mein Postfach öffne und mich eine laaaaange Liste ungelesener E-Mails erwartet. In meinem Job ist man nie fertig. Damit muss man früh lernen umzugehen, sonst macht es einen verrückt. Mittlerweile machen mir ungelesene E-Mails keine Angst mehr – wer wirklich etwas dringend braucht, wird mich auf jeden Fall auch auf anderen Wegen kontaktieren.
Das sagen die Kollegen
Analytisch, frech und direkt, weiß, wie man merkwürdige Tools bedient, kommt morgens nicht aus dem Bett, sportlich, lustig und bleibt ruhig in stressigen Situationen… Aber wenn sie nicht mehr ruhig ist, dann ist es ernst. 😉
Ein Gedanke zum Schluss
Wenn Menschen das Wort Marketing hören, denken sie oft an Werbeagenturen, aber das ist von meinem Alltag meilenweit entfernt. Es fällt mir schwer zu sagen, „was machst du an einem typischen Tag“, denn es gibt eigentlich keine typischen Tage – jeder ist anders.
Besonders als Christin finde ich es schwierig, die Balance zu finden und den eigenen Werten auch im Job treu zu bleiben: überzeugen, aber nicht lügen; erfolgreich sein, aber nicht das eigene Leben darauf gründen; integer sein und doch nicht nur dem Unternehmen dienen. Marketing in der Konsumgüterindustrie ist eine extrem „weltliche“ Welt und ich würde mir wünschen mehr Christen zu treffen, die in einem ähnlichen Umfeld arbeiten, um zu hören, wie es ihnen damit ergeht.
(Foto: privat)