Berufung

Berufen – wozu eigentlich?

Ein Text von Anke

18. September 2019

Berufung – ein großes Wort. Geht es um den „richtigen Job“? Aber was ist „richtig“? Wie fühlt sich das an? Woran bemisst sich das eigentlich? Geht es um das, was ich wirklich will? Um das, was die Welt braucht?

Vielleicht verlieren wir manchmal beim Nachgrübeln, Reinfühlen, Diskutieren über den richtigen Job und beim Vergleichen mit Anderen aus dem Auge, dass unsere Suche nach dem richtigen Job oft auf etwas Tieferes hinweist. Unsere Sehnsucht, eine Aufgabe zu haben, Teil eines Abenteuers zu sein, Sinn im Sein zu verspüren. Oder dazuzugehören, gesehen zu werden, Anerkennung und Wertschätzung zu erfahren. Vielleicht sind das ganz schön viele Erwartungen an einen Job!?

Wie kann ich meine Berufung finden?

Der US-amerikanische Pastor und Buchautor Timothy Keller zeigt in einem Artikel über Berufung drei Perspektiven auf. Sie bieten nicht nur für Gläubige Gedankenanstöße, um der eigenen Berufung auf die Spur zu kommen.

Der Ausgangspunkt: Unsere Arbeit ist Ausdruck unserer größeren Berufung in der Welt – denn Gott hat jedem Menschen Ressourcen gegeben, um anderen Menschen zu dienen, die Natur zu erhalten, Neues zu schaffen und die Welt weiterzuentwickeln. Unser Leben ist keine zufällige Ansammlung von Ereignissen. Der familiäre Hintergrund, Bildung und verschiedene Lebenserfahrungen – auch die schmerzhaften – ermöglichen es jedem Menschen etwas zu tun, was nur er in dieser Welt beitragen kann.

Die drei Perspektiven sind:

1: Affinität – Der Blick nach außen

Welche Themen in der Welt bzw. im eigenen Umfeld bewegen und begeistern mich, lassen mich nicht los? Welche konkreten Bedarfe von Menschen nehme ich wahr, was bewegt mich zum Handeln?

2: Fähigkeiten – Der Blick nach innen

Welche Talente, Fähigkeiten und Gaben habe ich, wo liegen meine Defizite und Grenzen? Hier geht es auch darum, das richtige Maß zwischen Überschätzung und Mutlosigkeit zu finden.

3: Chancen – Der Blick nach oben

Hier geht es darum, über die eigene persönliche Perspektive hinauszudenken: Wo geht es nicht nur um mich und meine Selbstverwirklichung, sondern um eine größere Aufgabe? Wo sehen andere Menschen, etwa erfahrene Leiter oder Freundinnen, meine konkrete Aufgabe zum jetzigen Zeitpunkt?

Was, wenn ich meine Berufung noch nicht kenne?

Eine Berufung entfaltet sich oft über einen längeren Zeitraum und umfasst nicht immer das Naheliegende. Die Erfahrung lehrt außerdem, dass Gott für eine bestimmte Berufung immer auch die entsprechenden Gaben schenkt – in der Regel erst schrittweise, nachdem eine Person ihre Berufung angenommen hat.

Drei inspirierende Berufungs-Geschichten aus der Bibel sind zum Beispiel die von Josef (1. Buch Mose, Kapitel 37 bis 50), Esther (Buch Esther) und Petrus (unter anderem nachzulesen in den vier Evangelien – zum Beispiel in Johannes 1, Kapitel 1 und 21 sowie in der Apostelgeschichte Kapitel 2).

Einen weiteren Impuls zum Thema Berufung findest du hier.

Anke arbeitet als Unternehmensberaterin und leitet den WIRKUNGSKREIS.
(Foto: Unsplash / Nadine Shaabana)

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