Die Bibel und Arbeit: Ein Blick in die Schatzkiste

Ein Text von Anke

22. September 2019

Die Bibel ist eine wahre Schatzkiste – auch für Fragen rund ums Arbeiten.

Vor mehr als zehn Jahren, mit Mitte 30, wurde ich Christin. Seitdem lese ich recht regelmäßig in der Bibel und habe dieses lebendige Buch lieben gelernt. Als ich anfing, mich intensiver mit Arbeit und Gottes Perspektive darauf zu beschäftigen, las ich einige Grundlagen bewusst nach – zum Beispiel den sogenannten Kulturauftrag im 1. Buch Mose, die ethischen Prinzipien der 10 Gebote und was es mit dem Fluch in Bezug auf Arbeit nach dem Sündenfall auf sich hat. Begeistert hat mich im Neuen Testament immer wieder die Geschichte von den anvertrauten Talenten (Matthäus 25, 14-30). Verwirrt hat mich wiederholt die Geschichte von den Arbeitern im Weinberg (Matthäus 20, 1-16).

Lange Zeit dachte ich, in der Bibel stehe nur wenig über Arbeit. Bis ich auf eine exzellente Webseite gestoßen bin: theologyofwork.org Sie bietet einen Bibel-Kommentar zu Arbeit. Für jedes der 66 Bücher der Bibel gibt es Interpretationen über Bezüge zur Arbeit. Diese sind fundiert und in kurzen, gut lesbaren Artikeln mit vielen praktischen Anwendungsbereichen bereitgestellt.

So entdeckte ich die eine oder andere Überraschung in der „Schatzkiste Bibel“. Ein paar Beispiele daraus, wobei diese Aufzählung keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt:

• Eine sehr differenzierte Haltung zu Reichtum und Einfluss (z.B. Markus 10)
• Die Aufforderung, in Sozialkapital zu investieren (Haggai)
• Prinzipien für die Vergabe von Krediten, die auch Lehren für die Finanzkrisen der Vergangenheit bereithalten dürften (Hesekiel 18)
• Die erste dokumentierte Richtlinie gegen sexuelle Übergriffe und für Gleichbehandlung am Arbeitsplatz (Ruth)
• Anweisungen zum Umgang mit Lästerei am Arbeitsplatz (3. Johannes)
• Eine Liste von Werten oder Grundprinzipien für den Arbeitsplatz, die man „copy and paste“ heute in manchen Leitbildern finden könnte (Titus)

Viel Spaß beim Entdecken dieser und weiterer Schätze!

Anke arbeitet als Unternehmensberaterin und leitet den WIRKUNGSKREIS.
(Foto: Unsplash / John-Mark Smith)