New Work

Top Dokumentarfilme über Arbeit

Ein Text von Redaktion

12. Mai 2020

Das DOK.fest München findet in diesem Jahr online statt. Wir haben für euch Filme mit vielfältigen Bezügen zu Arbeit rausgesucht. Manche schön, andere erschütternd, immer aber tiefgründig und mit dem Blick auf den einzelnen Menschen. Prädikat: Absolut sehenswert! Und eine Hommage an die Filmemacher und ihre Hingabe.

Das DOK.fest München präsentiert jährlich über 150 gesellschaftlich relevante und künstlerisch herausragende Dokumentarfilme aus aller Welt. 2020 findet das Festival vom 6.-24. Mai online statt, mit einem Mega-Programm. Mehr dazu … Der Rundgang lohnt sich!

Unsere Filmauswahl mit Bezug zu Arbeit, so bunt und vielschichtig, wie Arbeit halt ist. Im Link erfahrt ihr, wann und wo die Filme zu sehen sind.

AUTOMOTIVE
Zwei Frauen sind in der Autoindustrie tätig: Sedanur ist Leiharbeiterin ohne festen Vertrag, Eva ist Headhunterin in einem schicken Büro in Amsterdam. Der Regisseur blättert in zwei Biografien und zwingt uns, selbst Stellung zu beziehen.

CORONA DIARIES
Ein indischer Bauarbeiter, eine spanische Krankenschwester, ein chinesischer Rückkehrer, ein Fahrradkurier in New York, ein afghanisches Mädchen im Flüchtlingscamp Moria. Sie alle schreiben zusammen ein globales Videotagebuch während der Hochphase der Pandemie von Mitte März bis Mitte April 2020. So entsteht ein Kaleidoskop von Alltagserfahrungen in dieser schwierigen Zeit.

THE EUPHORIA OF BEING
Die 90-jährige Holocaust-Überlebende Éva Fahidi tanzt in einer Performance, die von ihrem Leben erzählt. Sie liebte es ihr Leben lang zu tanzen, da sie sich so am besten ausdrücken konnte. In monatelangen Probearbeiten üben die Regisseurin und Choreographin Réka Szabó und die Tänzerin Emese Cuhorka die Tanzperformance mit ihr ein – und bringen durch die performative Arbeit Zeitgeschichte und persönliche Erlebnisse zusammen.

UNSKINNED
Unaufgeregt und doch eindrücklich erzählt UNSKINNED aus dem Alltag einer Gerberei in Beira Alta im Nordosten Portugals. In präzisen Bildern macht der Film die Prozesse der Tierfellverarbeitung physisch spürbar und führt uns so nach und nach in diesen stillen Mikrokosmos ein. Behutsam lassen uns die Arbeiterinnen Carla und Lúcia sowie ihre ehemalige Kollegin Patrícia teilhaben an ihrer Realität und den tiefen Narben, die die Wirtschaftskrise hinterlassen hat.

FOREST CODE
Viele Jahre war Roger im Wald unterwegs. Nun geht er in Rente und gibt sein Wissen und seine Firma an Charles weiter. Der Film beobachtet die beiden kanadischen Holzfäller während der Arbeit, für die nicht viele Worte nötig sind.

IL PIANETA IN MARE
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Marghera im Osten Venedigs zum wichtigsten Industriestandort Italiens aufgebaut. Der Film betrachtet episodenhaft, wie sich die Arbeit und die einst prosperierende Petrochemie-Metropole gewandelt haben: neben den Industrieruinen und der letzten lokalen Trattoria die globalisierte Arbeitswelt von Hafenarbeitern und E-Commerce-Managern.

OVERSEAS
Junge philippinische Frauen verlassen ihre Familien, um im Ausland als Hausangestellte zu arbeiten. In einer Schule auf den Philippinen werden die zukünftigen Hausarbeiterinnen auf ihren Auslandseinsatz vorbereitet. Bei dem Versuch, eine bessere Zukunft für ihre Familien zu erwirtschaften, werden sie oft psychisch misshandelt, vergewaltigt und geschlagen. Vor der Kamera teilen sie ihre Ängste und Hoffnungen.

SILENCE RADIO
Die Journalistin und bekannte Radiomoderatorin Carmen Aristegui kämpft in Mexiko um Pressefreiheit. Sie wird drangsaliert und bedroht, gibt aber nicht auf und deckt unerschrocken weiter Korruptionsskandale und Menschenrechtsverletzungen auf. Eine hochspannende Erzählung über ihren Kampf für Demokratie und Freiheitsrechte.

TONSÜCHTIG
Einblicke hinter die Kulissen der Wiener Symphoniker. Ein Film über die Leidenschaft des Musiker-Daseins, das Zusammenspiel zwischen Musikern, Kapellmeister und Dirigent, aber auch über Druck in einem Umfeld höchster Exzellenz und Ansprüche. Ein visuelles wie musikalisches Erlebnis.

HALB TRAUM
Welchen Wert hat die Kunst in einer Gesellschaft, in der „das Kapital wichtiger wird als die Menschlichkeit”? Vor zehn Jahren waren Dandan Liu und ihre Freundinnen frischgebackene Absolventinnen der Pekinger Kunsthochschule. Was ist aus den Träumen von damals geworden? Wie sieht die Realität der Frauen heute aus? So fern China auch scheint, so vertraut sind uns die Fragen, die sich die Protagonistinnen stellen.

(Foto: Dok.fest Website)

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